Insel komplett mit Solarstrom versorgt

25
Jan

Tokelau gehört zu den Gebieten, die von Deutschland sehr weit entfernt liegen. Diese Insel besteht aus 3 kleinen Atollen und liegt mitten im Südpazifik oberhalb von West-Saoma, in der Nähe von Neuseeland. Aktuell leben hier nur 1.411 Menschen auf etwa 12 Quadratkilometer. Der Strombedarf wurde bisher mit Diesel-Generatoren mit nächtlichen Pausen gedeckt, die sehr teuer, laut und umweltschädlich waren. Seit Oktober 2012 wird eine Solarstrominselanlage auf der Insel eingesetzt, die aus 4032 Solarmodulen, 1344 Solarbatterien und 298 Wechselrichtern bestehen. Bis Ende des Jahres 2012 wurde die Installation abgeschlossen – es wird eine Nennleistung von 1 MW erwähnt.

Größte Insel-Anlage der Welt

Tokelau gilt als größte Insel-Anlage der Welt und ist vor allem die erste Anlage, die mit 100 % Solarstrom versorgt wird. Dank der gleichmäßig über das Jahr verteilten Solarstrahlung, wird mehr Energie erzeugt, als eigentlich benötigt wird. Die Generatoren, die vorher auf der Insel eingesetzt wurden, bleiben trotzdem auf der Insel als Notstrom-Reserve. Diese verbrauchen nicht mehr 200 l Diesel am Tag wie vorher, was sehr optimal ist. Dieser Treibstoff musste vorher umständlich mit Booten von Neuseeland auf die Insel gebracht werden. Aufgrund der Korallenriffe kann man keine großen Häfen anlegen.

Wie war es vorher?

Bisher machte ein steigender Meeresspiegel die Lebensgrundlage zunichte, was sich jetzt gottseidank geändert hat. Die Menschen werden zukünftig sauber, zuverlässig, kostengünstig mit erneuerbarer Energie versorgt, ohne die Verbrennung fossiler Stoffe und vor allem ohne Lärm. Geschulte Einheimische sorgen für den reibungslosen Betrieb – so bleibt die Wertschöpfung zukünftig vor Ort. Dieses Beispiel zeigt, das man vieles auf der Welt verändern sollte und erneuerbare Energien sinnvoll sind. Mit dieser Technik wird in Tokelau seit 1988 gearbeitet, aber die größte Insel-Anlage liegt „nur“ um 10kWp, was aber für einige sparsame Haushalte völlig ausreicht.

Bau des Photovoltaik-Kraftwerk war eine Herausforderung

Die Systeme wurden vom neuseeländischen Unternehmen PowerSmart Solar installiert, die schätzen, das mit der Anlage bis zu 150 Prozent des Strombedarfs der Einwohner von Tokelau gedeckt werden können. Das Land will die Kredite zurückzahlen, das für die Durchführung des Projekts notwendig waren. Die eingesparten Brennstoffkosten sollen für Bereiche wie Gesundheit und Bildung verwendet werden.

Der Bau des Photovoltaik-Kraftwerks war für die Insel eine große logistische Herausforderung. Auf der Insel gibt es keine Landebahn für Flugzeuge, so müssen alle Güter auf dem Seeweg aus 500 Kilometer Entfernung transportiert werden.

Das technische Vorhaben war aber genauso anspruchsvoll, denn die Photovoltaik-Module mussten selbst dem tropischen Klima, Wirbelstürmen und der salzhaltigen Luft standhalten können. Das Entwicklungsprogramm der neuseeländischen Regierung soll nach eigenen Angaben auch den benachbarten Inselstaat Tonga sowie die Cook-Inseln beim Bau der größten Photovoltaik-Anlagen helfen.