Strompreise zu hoch – Gewinn für Konzerne?
Feb.
Laut einer Studie kassieren die Energieversorger in diesem Jahr 3 Milliarden zu viel Strompreis von den deutschen Verbrauchern. Bundesumweltminister Peter Altmeier erwartet jedoch noch weitere Erhöhungen der Strompreise um 5 Prozent.
Strom müsste zwei Cent günstiger sein
Im Jahr 2011 sind laut Harms die Preise im Stromeinkauf um 10- 20 Prozent gefallen. In der Untersuchung heißt es, dass der Atomausstieg nichts mit den Preissteigerungen zu tun hat. Der Strompreis müsste zwei Cent je Kilowattstunde niedriger sein, wenn diese Effekte an die Endkunden komplett weitergegeben würden.
Preissenkungen wurden nicht an Privatkunden weitergegeben
In den letzten fünf Jahren hat man deutlich feststellen können, dass die gestiegenen Einkaufspreise an die Verbraucher weitergegeben wurden, jedoch nicht die Preissenkungen. Für Industriekunden sind die Preise in den letzten Jahren um 3 Prozent gesunken, private Endkunden dagegen mussten seit 2008 20 Prozent mehr für den Strom bezahlen.
Ausnahmeregelungen für Industrie wurde kritisiert
Die Grünen krisitieren, dass es für energieintensive Unternehmen zu viele Ausnahmen bezüglich Netzentgelten und den Kosten zur Förderung erneuerbarer Energien geben würde. Dadurch müssten die Verbraucher beim Strompreis erhebliche Mehrkosten leisten. Die energieintensive Branche kritisiert hingegen, dass nicht die Ausnahmen das Problem wären, sondern die Förderung erneuerbarer Energien.
Energiebranche wehrt sich gegen die Anschuldigungen
Der Bundesverband der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft argumentierte, das die Grünen-Fraktion bestimmte Komponenten bei der Strombeschaffung nicht berücksichtigt hätte. So kämen Beschaffungspreise von rund fünf Cent pro Kilowattstunde zustande, die in der Praxis für Stromvertriebe niemals erreicht werden. Außerdem hätte man die Beschaffungskosten für Regel- und Ausgleichsenergie nicht berücksichtigt. Die Kosten, die den Bürger wirklich belasten, sind mit einem Strompreisanteil von 45 Prozent die Steuern und Abgaben.
Kosten der Energiewende belasten die Verbraucher
Bärbel Höhn, stellvertrende Vorsitzende der Grünen Fraktion sagte, dass letztlich die Bundesregierung für den Anstieg der Strompreise verantwortlich ist. Diese würde die Kosten der Energiewende bei den Verbrauchern abladen, indem sie die Unternehmen umfassend entlaste.
Umweltminister Altmaier rechnet im Herbst mit einem Preisanstieg um 5 Prozent, aufgrund des zu schnellen Ausbaus der Solarenergie. Er sagte der Rheinischen Post, dass die Preise die Energiewirtschaft festlegen würde. Experten würden fünf Prozent erwarten.
Teure Förderung soll früher beendet werden
Die teure Förderung der Solarenergie will der CDU-Minister schon früher beenden als geplant. Die Förderung des Solarstroms soll dann beendet werden, wenn das Ziel von 52 Gigawatt an Leistungskapazität erreicht wurde. Das wird im Jahre 2020 sein. Falls das Ziel bereits früher erreicht ist, soll die Förderung dann auch auslaufen.