Solarbranche verliert Arbeitsplätze

09
Jan.

Die Solarbranche hat im Jahr 2012 30.000 Jobs verschwinden lassen. Angesichts des anhaltenden Preisverfalls hat die Branche keine Möglichkeit der Dauer-Krise zu entkommen. Auf Europas größter Photovoltaik-Konferenz herrscht trübe Stimmung, selbst chinesische Hersteller leiden. Einzig allein für Solarworld stehen die Chancen ganz gut. Eine Woche lang diskutierten die Experten in Frankurt auf der Messe über die neuesten Trends in der Photovoltaik-Industrie, neue Innovationen und Absatzmärkte die vielversprechend sind. Gut 500 Aussteller zeigen in den Messehallen die neuesten Module, Zellen, Zubehör und Maschinen. Auf der Messe geht es zu wie auf einem Familientreffen, so manch einer wird mit der Begrüßungsfloskel “ Ach gibts dich auch noch“ begrüßt. Das ist keine leere Begrüßungsfloskel, denn schließlich sind in den letzten Monaten einige Firmen vom Markt verschwunden und viele Jobs wurden sogar komplett gestrichen.

Überlebende der Branche

Vertreter der überlebenden Firmen sind froh, auf den Markt weiterhin zu bestehen. Gelassen ging man mit den Verlusten um, man wollte den Gürtel enger schnallen und die Durststrecke überwinden. Verluste könnte man vertreten und in der schwierigen Zeit wäre es entscheidend, kein Geld zu verbrennen. Das ist auch richtig, denn ansonsten droht die nächste Pleite der angeschlagenen Solarbranche. Die wird mit Sicherheit auch kommen und weitere Firmen werden vom Markt verschwinden. In den Hallen fängt man schon an zu mutmaßen, wen es als nächstes treffen könnte.

Situation kann sich noch verschärfen

Da sich die Konjunktur in Europa weiter eintrüben wird, dürfte sich die Situation noch drastisch verschärfen, vor allem da es auf dem Heimatmarkt sehr düster aussieht. Das starke Wachstum, das im ersten Halbjahr 2012 spürbar war, dürfte jetzt wieder ein wenig nachlassen. Für 2013 rechnet man mit einer weiteren Absenkung der Einspeisevergütungen. Wichtige Absatzmärkte werden in Europa schrumpfen. Frankreich und Österreich wollen ebenfalls die Einspeisevergütungen reduzieren, Spanien dagegen möchte Energiesteuern für Solarparks einführen. Derzeit gibt es nur noch wenige Märkte die wirklich gut laufen, beispielsweise in Großbrittanien, Indien und China. Große Hoffnung setzt der Photovoltaik-Markt auf Japan. Die Regierung möchte die Solarenergie massiv ausbauen. Die USA ist genau wie die asiatischen Länder auf Wachstumskurs. Die Förderung von Schiefergas könnte die Solarenergie vom Markt verdrängen.

Dumping Vorwürfe gegen China

Die Hersteller in Deutschland hoffen, dass sich Brüssel des Problems annimmt. Dort will man Dumping Vorwürfe gegen chinesische Hersteller prüfen. Mehrere Unternehmen haben bereits Solarfirmen-Klagen eingereicht und monieren, dass chinesische Hersteller sich nicht an einen fairen Welthandel halten. Ihre Produkte können die Chinesen nur dank hoher Subventionen anbieten. Wird eindeutig Dumping festgestellt, so drohen den Chinesen Exportzölle von 15 bis 25 Prozent. Bei den Firmen zeigt man sich zuversichtlich, dass die Klage etwas bewirkt und Arbeitsplätze dadurch wieder sicherer werden. Mut macht den Firmen auch die Entscheidung in den USA, da die Obama-Regierung wegen Dumpings vorläufige Strafzölle von bis zu 250 Prozent auf Importe aus China verhängte. Die Chinesen würden darunter sehr zu leiden haben, denn im vergangenen Jahr verkauften sie Module und Zellen im Wert von 21 Milliarden Euro in Europa. Manche Experten sind sich darüber einig, dass es zum Handelskrieg zwischen China und Europa kommen könnte. Unter den US-Zöllen, den weltweiten Überkapazitäten, den sinkenden Einspeisevergütungen in Europa würden die chinesischen Hersteller ebenfalls zu leiden haben. Alle acht großen Anbieter aus China wiesen im ersten Quartal laut einer Tageszeitung rote Zahlen auf. Die Folge ist, dass sämtliche Firmen pleite gehen und es für sie sehr schwierig werden wird, den Rettungsanker zu ergreifen.

Solaraktien verlieren an der Börse ihren Wert

Die meisten Solaraktien haben an der Börse ihren Wert verloren – es gibt nur wenige Ausnahmen. Die deutschen Solarzulieferer, die lange die Krise bewältigen könnten, sind von der Krise mittlerweile stark betroffen.

Kann man die Krise jemals überwinden?

Es gibt einen Lichtblick für deutsche Konzerne: Ein japanischer Wettbewerber will sich aus Europa und den USA komplett zurückziehen. Davon könnten die Aktien profitieren.