Japan überholt Deutschland und USA mit Photovoltaikanlagen

24
Apr

Der japanische Photovoltaik-Markt soll laut einem neuen Bericht von IMS Research um 120 Prozent wachsen, da in Japan dieses Jahr Solarstrom-Anlagen mit über 5 Gigawatt zugebaut werden. Der Solarmarkt in Japan erlebt einen Aufschwung, denn das Land bietet die attraktivste Solarstrom-Einspeisevergütung. Der Photovoltaik-Zubau soll im ersten Quartal mehr als ein Gigawatt betragen. Laut “ The PV Market in Japan“ wird Japan in diesem Jahr der zweitgrößte PV-Markt der Welt.

Die großzügige Förderung lässt den Photovoltaik blühen und die Kürzung der Solarstrom-Einspeisevergütung wird sich kaum auf Renditen auswirken. Derzeit wird in Japan der Strom mit rund 0,34 Euro pro Kilowattstunde berechnet und bezahlt. Diese Solarstrom-Vergütung wird wahrscheinlich zum 01.04.2013 gekürzt. Die japanische Einspeisevergütung ist laut Photovoltaik-Analyst die attraktivste der Welt, wohl zu großzügig und könnte zu einer Überhitzung des Marktes führen. Auch wenn die Kürzung stattfinden sollte, wirkt sich das kaum auf die Renditen und Nachfrage aus. Viele Anlagen wurden bereits angemeldet und erhalten dann auch noch die höhere Vergütung, wenn sie vor dem Datum der Verkürzung installiert werden.

1 GW PV-Zubau im ersten Quartal

Allein im ersten Quartal 2013 werden ingesamt mehr als 1 GW zugebaut, im Gesamtjahr dann mehr als 5 GW. Damit würde Japan nicht nur Deutschland, Italien, sondern auch die USA überholen.

Private Solarstromanlagen retten die Hersteller in Japan

Laut IMS Research können Private PV-Anlagen die japanischen Solar-Unternehmen vor dem Untergang bewahren, wenn Sie es schaffen, Module und auch Wechselrichter mit hohen Gewinnspannen zu verkaufen, selbst wenn sie nicht mit der Konkurrenz aus dem Ausland mithalten können. Auch Anbieter von Komplettlösungen für Wohnhäuser, Projektentwickler und EPC-Unternehmen können von den großen Margen profitieren. Frank Xie ergänzte, dass Private Solarstromanlagen in Japan doppelt so viel wie in Deutschland kosten. Aufgrund der großen Nachfrage, wächst aber auch die Branche und Anbieter sind dadurch in der Lage, Gewinne zu machen, die sie dringend benötigen.

Ausländische Unternehmen werden im japanischen Markt nicht akzeptiert

Japan hat zwar versucht ausländische Photovoltaik-Unternehmen anzulocken, um die Installationszahlen zu steigern, doch für sie ist es trotzdem schwierig sich im japanischen Markt zu behaupten.

Japanische Kunden wollen keine ausländischen Module

Japanische Kunden wollen japanische Module, deswegen ist es für ausländische Wechselrichterhersteller sehr schwierig den Markt zu bedienen. Laut den strengen Regeln der Zertifizierungsstelle JET und den Stromversorgungsunternehmen in Japan müssen diese ausländischen Produkte erst umgebaut werden, bevor sie auch von den japanischen Kunden akzeptiert werden. In Japan gibt es derzeit deswegen einen Lieferengpass bei Wechselrichtern.

Megawatt-Anlagen snd sehr gefragt

In Japan sind hauptsächlich „Mega-Solar“-Anlagen mit mindestens 2 MW Nennleistung gefragt, wobei diese Entwicklung laut Bericht nur von kurzer Dauer ist. Nach 2013 wird dieser Trend sich wieder umkehren und in eine ganz andere Richtung laufen, da es in Japan nicht so viele freie Flächen gibt. Aufgrund der großzügigen Förderung, hoher Strompreise, Stromknappheit bei Gewerbegebäuden sind Photovoltaik-Dachanlagensysteme sehr gefragt.